Erst die Diagnose, dann Behandlung
Jeder Patient der bei uns eingeliefert wird, muss genau untersucht werden, um Erkrankungs- und Verletzungsanzeichen festzustellen und richtig beurteilen zu können. Hierzu gehören Rachen- und Krofpabstriche, Röntgenuntersuchung, Augenuntersuchungen, Kotuntersuchung, Blutentnahme usw.. Dadurch, dass die Leiterin der Auffangstation Frau Urbaniak in der vogelkundigen Praxis arbeitet, kann nun das Wissen direkt und schnell in der Auffangstation angewendet werden.
Besonders häufig kommen Verletzungen an den Flügeln vor, daher müssen sehr oft Röntgenuntersuchungen zur Diagnosestellung durchgeführt werden. Bei jedem Verdacht einer Flügelfraktur muss ein Röntgenbild angefertigt werden, um die Art des Bruches zu sehen. Denn nur so kann eine Prognose ausgesprochen werden.
Wir nutzen für erkrankte/verletzte Greifvögel manchmal eine Falkenhaube, um das Tier für bestimmte Untersuchungen zu beruhigen, denn das, was er nicht sieht, regt ihn auch nicht auf. Besonders bewährt hat sich die Haube bei Röntgenuntersuchungen, Blutentnahmen, Verbänden anlegen und bei Frakturheilungen. Insbesondere Greifvögel reagieren normalerweise auf jede Handbewegung, doch so sind sie einfach zu händeln und man riskiert keine Verletzungen und das Tier hat keinen zusätzlichen Stress in Menschenhand.
Augenuntersuchungen müssen vor allem beim Anflugtrauma durchgeführt werden. Sperber verunfallen z. B. sehr häufig an Fensterfronten. Viele Vögel verletzten sich leider auch im Straßenverkehr.
Ultraschall
So ungewöhnlich es sich anhört, es ist tatsächlich möglich, bei Vögeln auch einen Ultraschall durchzuführen. Doch es ist nur selten notwendig.
Hier wird bei einer verletzten Schleiereule ein Ultraschall durchgeführt. Wir hatten den Verdacht, dass sie innere Blutungen im Bauch hat. Mit dem Ultraschall kann man dies sicher abklären.
Thermografie
Thermografie nennt sich die Technik, Wärme in Bilder umzusetzen
In der Tiermedizin hat sich diese Diagnostik vor allem zur Lahmheitsdiagnostik bei Großtieren etabliert. Besonders in Fällen, bei denen man mit Röntgenuntersuchungen nicht weiterkommt, wäre diese Art der berührungslosen Diagnostik sehr sinnvoll.
Und warum sollte man nicht auch diese Untersuchungsmethode an Vogelpatienten durchführen?
Flügellahme Patienten, sowie Greifvögel mit beispielsweise verdickten Fußgelenken werden bei uns in der Station regelmäßig eingeliefert. An erster Stelle der Diagnostik steht in der Regel die Röntgenuntersuchung, doch manchmal reicht dieses Untersuchungsverfahren nicht zur endgültigen Diagnosestellung.
Bei Gelenksentzündungen müssen wir häufiger symptomatisch mit Medikamenten behandeln, doch wenn keine Besserung eintritt, sollten weitere Untersuchungen wie diese zum Beispiel durchgeführt werden.
Im nächsten Fall wurde uns eine Schleiereule mit Flugbehinderung eingeliefert. Wir fertigten mehrere Röntgenbilder in verschiedenen Ebenen an. Auch der Schultergürtel war völlig intakt, es lag kein Knochenbruch oder eine Verrenkung vor. Etwas ratlos ließen wir eine Thermografie durchführen. Mittels der Wärmebildtechnik konnte die Region am Flügel deutlicher definiert werden. Der linke Flügel war am Flügelgelenk deutlich geringer durchblutet als am gesunden Flügel. Wir bekamen einen entscheidenden Hinweis zur Erkrankung/Verletzung am Patient.
Bei den Untersuchungen bedanken wir uns bei der Veterinär-Thermografin Sandra Thißen www.tierheilpraxis-thissen.de
Um weiter so effektiv den Tieren helfen zu können, benötigen wir Ihre Hilfe. Besonders die Diagnostik und die Fahrtkosten sind sehr kostenintensiv. Über Spenden würden sich die Patienten sehr freuen.
Konto: Greifvogelhilfe Rheinland, Volksbank Krefeld eG,
BiC: GENODED 1HTK, IBAN: DE 79 3206 0362 3200 9070 18
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