Insbesondere unter Ornithologen ist das Reiseziel Lesbos beliebt. Diese Insel hat viele interessante Vogelarten zu bieten, auch jene, die auf ihrem Vogelzug (Frühjahr/Herbst) dort einen Zwischenstopp einlegen. Da die Reisezeit April/Mai immer wieder empfohlen wird, wollte ich mir die Vogelwelt auf der schönen Insel zu dieser Zeit einmal selbst ansehen.
Mein spezielles Interesse galt dabei den vier verschiedenen Eulenarten, die auf der Insel regelmäßig anzutreffen sind – nämlich dem Steinkauz (Athene noctua), der Schleiereule (Tyto alba), der Waldohreule (Asio otus) und der Zwergohreule (Otus scops).
Die erste Eule, die ich bei dem Aufenthalt auf der Insel hören konnte, war nachts die Schleiereule. Bei etwaigen Erkundungstouren auf der Insel trifft man aber auch recht häufig den Steinkauz an.
Es fällt auf, dass er sich insbesondere häufig dort aufhält, wo auch Viehhaltung (Schafe/Ziegen) betrieben wird.
Kennt man einmal die Aufenthaltsorte der nachtaktiven Jäger, kann man sie recht zielstrebig bei Bedarf „besuchen“ und beobachten. So konnte ich auch zur Mittagszeit hervorragende Beobachtungen vom Steinkauz machen.

Da ich Kleineulen persönlich sehr gerne mag, hatte ich mir auch fest vorgenommen, die Zwergohreule (Otus scops) zu suchen. Denn die Zwergohreule ist, wie der Name schon vermuten lässt, sehr klein und daher nur schwer zu entdecken. Sie ist die kleinste europäische Eulenart und dank ihres Gefieders absolut gut getarnt.
Es gibt verschiedene Ortschaften auf der Insel, bei denen man genau weiß, dass diese Eule dort vorkommt. Mir persönlich ist dabei aufgefallen, dass sie auch gerne in Eukalytpusbäumen ihren tageseinstand aufsucht. Anscheinend ein toller Baum, worin sie hervorragend gute Deckung finden kann.

Da die Insel besonders ornithologisch Interessierten stark frequentiert wird, ist das Auffinden der verschiedenen Eulenarten nicht so schwierig. So findet in der Regel ein reger Informationsaustausch vor Ort statt, wer nun was und wo zuletzt gesehen hatte. Wenn man nachts loszieht, kann man natürlich durch die auffälligen Rufe dieser Eule auf die Tiere aufmerksam werden und entdeckt auch so ihren Aufenthaltsort.

Spannend fand ich, als ich mich in einem Habitat befand, in dem ich die Zwergohreule beobachten konnte, die Schleiereule rufen hörte und eine Waldohreule mit zwei Jungtieren in den Olivenbäumen saß. So hatte ich in nächster Nähe direkt drei Eulenarten beieinander.


Beim Durchmustern aller Bäume vor Ort konnte ich auch ein Elterntier erkennen

Da sich die ornithologischen Hot Spots der Insel rund um den Ort Kaloni befinden, wählte ich auch die Unterkunft in der Nähe. Ich war so zufrieden mit der Hotelanlage, dass ich die sogenannte Kaloni village an diesem Ort einfach nur empfehlen kann. Dort kann man Gleichgesinnte täglich treffen und hat zu den absolut interessanten Stellen meist nur einen Fahrtweg von 5 bis 15 Minuten.
In elf Tagen konnte ich auf der Insel 109 verschiedene Vogelarten beobachten. Interessant fand ich es, dass man täglich ohne Probleme Adlerbussarde am Himmel beobachten konnte, meist mehrere Individuen dieser Art pro Tag. Weiter gelang mir eine Sichtung eines Schlangenadlers und eines Gänsegeiers. Turmfalken, Rötelfalken und Mäusebussarde konnte ich ebenfalls beobachten. Leider gelang es mir nicht in meiner Urlaubszeit vor Ort noch andere Greifvogelarten zu entdecken. Häufig kreisten die Greifvögel höher über den Bergen in der Thermik , so dass man in der Regel nur eine Bestimmung mittels Spektiv durchführen konnte.
[…] sie bei diversen Urlauben in Spanien oder Italien immer hören können. Auch auf der griechischen Insel Lesbos konnten wir sie in den Eukalyptusbäumen entdecken. Das ist aber gar nicht so einfach, denn ihr […]