Das erste Waldkauzkind wurde bei uns im März eingeliefert und war dabei erst wenige Tage alt. Waldkäuze (und Uhus) brüten unter den heimischen Eulenarten als erste im Jahr. Doch wie geht man im Falle eines Waldkauzfundes um?
Eulenbaby mitnehmen? – Jaein
Unsere persönlichen Erfahrungen dazu
Ehrlich gesagt, wir können keine pauschale Antwort auf diese Frage geben. Eigentlich sollte man den sogenannten Waldkauzästling in einen sicheren Busch oder Baum setzen (vorzugsweise in den Abendstunden). Eine Höhe von mindestens zwei Metern wäre hier erstrebenswert. Unser erster Patient in diesem Jahr war aber ein Nestling, der nach einer Baumfällung zwar überlebte, aber ohne menschliche Hilfe keine Chance gehabt hätte zu überleben. Hier spielt also das Alter des Tieres und die Fundumstände immer eine wichtige Rolle, um eine korrekte Entscheidung im Sinne des Tieres treffen zu können.
Waldkauzästlinge können zum Beispiel schon sehr gut klettern und es ist ihnen möglich, unter Einsatz der Flügel und der scharfen Krallen an einem Baum (mit borkiger Rinde) wieder hoch zu kommen. Dabei kann man dem Tier vielleicht noch etwas Hilfestütze geben, und sei es mit Hilfe einer Räuberleiter in Sicherheit zu setzen.
Das Zurücksetzen sollte allerdings in den Abendstunden erfolgen, dann wenn die Dunkelheit dem hilflosen Jungvogel wieder Sicherheit bietet. Ab 21/22 Uhr sind Waldkäuze besonders aktiv und kommunizieren viel mit ihren Jungen.

Video-Dokumentation über das Klettern eines Waldkauzästlings:
Ausnahmen: Doch manch ein Kauz, der bei uns eingeliefert wurde, war unterkühlt, in einem schlechten Ernährungszustand oder gar verletzt vom Absturz, hatte womöglich eine Infektion.
Die Nächte sind meist noch recht kalt und am Boden kann es bisweilen zu Bodenfrost kommen. Das Dunengefieder der schützt hier noch nicht ausreichend, vor allem wenn es geregnet hatte. Bei diesen Tieren waren wir froh, dass sie gebracht wurden und nicht zurück gesetzt wurden. Nestlinge benötigen in jedem Fall immer Hilfe und können nicht draußen sitzen bleiben. Nestlinge können sich auch eher beim Sturz verletzten, als Ästlinge.
Kranke Jungeulen können als Beispiel folgende Probleme haben, wie eine Luftsack-, Lungenentzündung, Aspergillose, Flagellatenbefall, Bein- oder Flügelverletzungen oder Luftsackrisse vom Absturz, bakterielle Erkrankungen im Magen-Darmbereich usw.. Das veränderte Verhalten kranker Tiere hat zur Folge, dass die Elterntiere diese nicht mehr mit Futter versorgen. Die Elterntiere versorgen naturgemäß kranke Kinder nicht mehr. Hier spielt dann die natürliche Auslese eine Rolle, denn kranke Jungtiere kosten unnötig Ernergie mit der Futterversorgung und sie hätten grundsätzlich keine Überlebenschance in der Natur. Außerdem betteln und verhalten sich kranke Tiere nicht normal.
Gründe warum ein Waldkauzkind Hilfe benötigt
- Die Bruthöhle oder der Nistkasten ist zu feucht und es ist zu Staunässe gekommen, die Tiere springen als Nestling bereits aus der Höhle. Ihr Dunenkleid hält die Kleinen nachts noch nicht warm genug. Ein häufiges Indiz für zu feuchte Höhlen sind stark eingekotete Füße (auch Gefieder möglich)

- Das Tier ist unterkühlt (normale Körpertemperatur ca. 40 bis 41°C)
- Der Kauz hat sich beim Herabfallen verletzt (Knochenbrüche)
- Der Brutbaum wurde gefällt
Baumfällung: eine komplette Bruthöhle wurde zerstört
- Der Kauz ist krank, er bettelt nicht und zeigt keinen normalen Appetit, Erbrechen des Futters
- Der Fundort ist sehr unruhig durch viele Fußgänger (z. B. Stadtparks). Vor allem Hunde oder Katzen stellen eine große Gefahr dar, wenn der Kleine noch flugunfähig ist
Natürliche Auslese?
Manch einer sagt, dass die kranken oder abgestürzten Tiere zur natürlichen Auslese gehören. Es fällt uns schwer, dies zu akzeptieren. Wir sind froh, jedem Individuum zu helfen und es retten zu können. In manchen Fällen versuchen wir vermeintlich verlassene, gesunde Waldkauz- oder Waldohreulenästlinge selber zum Fundort zurück zu bringen.
Eulen die nach dem Auffinden in Gefangenschaft noch ein Naturgewölle werfen sind nicht verlassen! Die junge Eule muss schnell wieder zurück gebracht werden, aber erst im Schutze der Dunkelheit! Bitte dies unbedingt beachten, da Jungtiere massiven Druck von Rabenvögeln, Katzen usw. draußen bekommen. Insbesondere „hassende Singvögel“ verraten tagsüber den Sitzplatz einer jungen Eule! Das kann dem Tier das Leben kosten!
Ende April ist die beste Zeit der Rückführung ab 21:15 Uhr und später – aber nicht früher! Tagsüber kann am Fundort keine Eule weit und breit zu sehen sein, weil sie sich auch nicht zeigen. Sie sind aber da, daher sollte man zur Aktivitätszeit der Eulen auch ein Jungtier zurück bringen. Bitte keinesfalls eine Rückführung am helllichten Tage durchführen.
Wir finden es persönlich immer schwer zu entscheiden, wie man sich richtig verhalten soll, denn bei jedem Tier ist die Fundsituation anders. Grundsätzlich ist die Elternaufzucht bis zum Ausfliegen absolut wünschenswert und bringt die beste Überlebenschance für später mit sich. Denn bei der künstlichen Aufzucht fehlen die erfahrenen Altvögel, die die Jungen in der ersten Zeit (dritter bis vierter Lebensmonat) begleiten. Die Bettelflugphase ist hier besonders wichtig.
Wir haben bereits in diesem Jahr (2017) fast ein Dutzend Waldkauzjunge wieder zu ihren Elternvögeln zurück bringen können!
Übrigens: Die roten Augenlider, die jeder Waldkauz hat, sind nicht krankhaft. Besonders bei Jungtieren fallen die roten Lider stärker auf und man könnte annehmen, dass der Vogel diese entzündet hat. Die trüben Augen sind bei Jungtieren ebenfalls nicht krankhaft, es handelt sich hier nicht um einen Grauen Star oder ähnlich. Die Trübung der Linse verschwindet bei Eulenvögeln im Alter von ca. vier bis sechs Wochen und darf nicht mit einem Katarakt verwechselt werden.

Probleme in der Gefangenschaft
In Gefangenschaft bestehen vor allem große Gefahren, dass der Kleine auf den Menschen fehlgeprägt wird und mit falschem, krank machenden Futter ernährt wird. Wir beschränken den Kontakt zu jungen Eulen auf 2 bis 4 x am Tag (bzw. abends/nachts). Häufiger sollte kein Kontakt mit dem Tier stattfinden. Wenn der Kauz oder die Eule selbstständig frißt, ist nur noch der einmalige abendliche Kontakt zum „Futter nachlegen“ notwendig – dies sinnvollerweise ohne Sichtkontakt. Wir halten unsere Eulen im Nestlingsalter auf Ästen oder Borkenrinde als Nestersatz – das Saubermachen muss also dann nicht täglich erfolgen, da durch die Äste hindurch gekotet wird und eine Verschmutzung des Tieres nicht möglich ist. Zusätzlich sind Äste sehr gut für das Greifverhalten und einer gesunden Fußstellung des Tieres. Bei falschem Untergrund kann es zu sogenannten Spreizbeinen kommen und muss unter allen Umständen vermieden werden!
Fehlgeprägte, zahme Käuze und andere Eulenarten stellen dann ein erneutes Problem dar, daher müssen diese unbedingt vermieden werden. Wurde falsch aufgezogen, zeigen die Tiere keine Scheu und kein Fluchtverhalten mehr. Die sensible Phase liegt in den ersten Lebenswochen bis ungefähr zum zweiten Lebensmonat – in dieser Zeit muss eine zu enge Bindung an den Pfleger vermieden werden. Die Jungeulen dürfen die fütternde Person daher nicht sehen. Bei Fehlprägungen auf den Menschen besteht die Gefahr, dass diese Vögel nach Erreichen der Geschlechtsreife den Menschen als potenziellen Sexualpartner erkennen. Dabei kann es nach der Freilassung zu ernsthaften Attacken, wie z. B. auf Spaziergänger, kommen.
Eulen können dabei mit den Fängen den Kopf des Menschens oberflächlich verletzten und sogar ins Gesicht/Augen fliegen und dort Verletzungen verrsachen. Gerade weil Eulen und Käuze geräuschlose Flieger sind, kommt es schnell zu unerwarteten Angriffen. Weiter ist es möglich, dass andere wilde Waldkäuze ein fehlgeprägtes Tier attackieren, da es sich nicht normal verhält! Alle Probleme die auftreten können, gelten auch für andere Eulen- und Greifvogelarten.
Im schlimmsten Fall ließt man später von seinem Missgeschick in der Zeitung, da solche Tiere sehr auffällig werden können. Hier ein Beispiel wie es dann mit fehlgeprägten Tieren laufen kann, allerdings in dem Fall mit einem Mäusebussard: Zahmer Mäusebussard
Haben Sie nun einen Waldkauz gefunden, so nehmen Sie zuerst telefonisch oder per Email Kontakt mit uns auf und wir besprechen dann, was am sinnvollsten für dieses Tier ist – auch wenn es gerade bei jungen Eulen und Käuzen besonders schwer fällt, da sie so süß anzuschauen sind. Seien Sie vernünftig, es handelt sich um ein Wildtier und muss in erfahrene Hände. Es muss fliegen und jagen lernen und darf den Mensch nicht als Freund und Futtergeber kennen lernen. Pflegestationen haben zumeist schon weitere Waldkäuze oder Waldohreulen (Waldohreulen und Waldkäuze sollten getrennt gehalten werden!) in ihrer Obhut und es fehlt bei der künstlichen Aufzucht dann nicht an Artgenossen.

Ein Waldkauz darf nicht in der Wohnung gehalten werden. Er muss in eine große Flugvoliere gebracht werden und dies so früh wie möglich. Der nachtaktive Vogel muss den natürlichen Tag-Nacht Rhythmus erleben und die normalen Umweltgeräusche wahrnehmen können. Die Fütterungen sollten artentsprechend ab abends stattfinden.
Während dieser Zeit wird menschlicher Kontakt zu den Tieren auf ein Mindestmaß eingeschränkt. Hunde und Katzen aus dem eigenen Haushalt dürfen nicht vorgeführt werden. Der Kauz sollte nicht gestreichelt, umher getragen oder ständig fotografiert werden. Die empfindlichen Augen möchten nicht angeblitzt werden, nur weil Mensch ein schönes Andenken-Foto möchte.
Die Aufzucht
Die Aufzucht und Pflege erfordert fundiertes Fachwissen, über das nur wenige Menschen verfügen.
Sind die Jungen noch klein, so fiepen sie in regelmäßigen Abständen, dies ist abends/nachts besonders deutlich wahrzunehmen. Diese Bettelrufe animieren die Eltern zum Füttern. Geräusche die eher einem Wimmern ähneln zeigen an, dass der Vogel unterkühlt und ausgehungert ist. Die Körpertemperatur von Waldkäuzen beträgt im Normalbereich 40 bis 41,5°C. Er muss sich also immer deutlich wärmer als unsere Hände anfühlen.
Eine Zwangsernährung ist bei Kauznestlingen/-ästlingen nicht notwendig und sollte auch nicht durchgeführt werden. In der Regel schnappen die Jungtiere automatisch nach dem Futterbissen, wenn man sie sanft an den Tasthärchen neben dem Schnabel berührt. Verweigert der Vogel die Futteraufnahme, steckt meist was im Busch. Wir haben dies zum Beispiel bei Infektionskrankheiten oder Untertemperatur feststellen können. Eine Fütterung bei Untertemperatur kann zum Tod des Tieres führen, weil die ordnungsgemäße Verdauung nicht möglich ist!
Eine künstliche Aufzucht nur mit schierem Fleisch aus dem Supermarkt, wie beispielsweise Hackfleisch, Rinder- oder Hühnerherzen, ist absolut unzulässig. Die Tiere werden Verdauungsprobleme bekommen und es kann zu massiven, teils unumkehrbaren (irreversiblen) Wachstumsschäden kommen. Es muss ständig frisches, arttypisches Futter vorhanden sein, auch ein menschlicher Pfleger muss die Futtertiere zerkleinern. Diese Aufgabe ist nicht sonderlich appetitlich, gehört aber zur fachgerechten Aufzucht. Eidotter aus Eintagsküken sollte nicht gegeben werden.


Junge Eulen (auch andere Vögel) brauchen regelmäßig natürliche Sonneneinstrahlung für den Calciumstoffwechsel
Dies ist wichtig für einen gesunden Knochen- und Muskelaufbau. Eulen suchen sich daher auch gezielt tagsüber sonnige Plätzchen in der Voliere. Eine Aufzucht in geschlossenen Räumen oder Volieren (ohne natürlichen Lichteinfall) ist daher für Jungtiere gänzlich ungeeignet. Leider gibt es immer wieder Tierschützer die junge Eulen auf dem Dachboden oder im Keller aufziehen, weil eigentlich keine Volieren vorhanden sind. Diese Handlungen sind dem Tier gegenüber unverantwortlich!
Die Freilassung
Die beste Freilassungsvariante (wenn eine Rückführung nicht möglich ist) für junge Eulen stellt die langsame Auswilderung, auch „soft release“ genannt, dar. Hier kann die Methode des Wildfluges genutzt werden (Falknern ist diese Methode bei Greifvögeln bekannt). Die Jungeulen können schon in der zukünftigen Umgebung draußen sein und werden am Freilassungsort abends zugefüttert.
Bei der Fütterung muss darauf geachtet werden, dass man keine Rabenvögel oder Marder anzieht. Rabenvögel sind schlau und würden angebotene Futtertiere sofort holen und für deren Nachwuchs nutzen, daher erst im Dunkeln die Futtertiere anbieten. Wir haben ab 21 Uhr Futtertiere ausgelegt und morgens um sechs Uhr Rabenvögel bei der Fütterung dokumentiert. Daher zählen wir die Futtertiere möglichst genau ab, so dass die Menge genau für die Nachtstunden ausreicht. Waldkäuze/Waldohreulen können aus der Voliere mit einsetzen der Flugfähigkeit entlassen werden. Da unseren Volieren direkt am Waldrand stehen, ist dies ein optimaler Auswilderungsort für diese Eulenarten. Wenn die Jungtiere zuvor regelmäßig abends gefüttert worden sind, kennen sie dieses Ritual und bleiben von selbst in der Nähe der Voliere. Sie suchen sich tagsüber Verstecke und abends werden sie aktiv und kommen zurück. Im Wildflug sieht man die Käuze meistens nicht mehr, da sie zu weit in den Bäumen umher streichen. Aber hören können sie umso besser.

Nachts können die Eulen dann schon die Umgebung erkunden, kommen aber regelmäßig zurück und holen sich noch so lange Futter ab, bis sie komplett selbstständig geworden sind. Ein entsprechendes Gelände muss allerdings zur Verfügung stehen, welches auch für Waldkäuze/Waldohreulen geeignet sein muss.Unsere Käuze streifen im Mai schon mehrere hundert Meter umher und erkunden die Natur. Es müssen aber zwingend Bäume vorhanden sein, so dass sich die Eulen tagsüber verstecken können. Sie müssen sich vor Habicht/Sperber, Rabenvögeln und Katzen am helllichten Tag verstecken können. Die Futtergaben sollten bei der langsamen Auswilderung, also dem Wildflug, unterschiedlich gehandhabt werden. Das Futter sollte absichtlich Mengenmäßig minimiert werden, damit die Tiere natürlichen Hunger versprüren und selber lernen zu jagen. Bekommen die jungen Käuze jeden Tag volle Ration Futter von uns angeboten, verhalten sie sich eher faul und nutzen das leicht erreichbare Futter. Man orientiere sich hier an Mutter-Natur! Am Besten ist es, wenn man im Wechsel einige Tage voll füttert und einige Tage deutlich weniger gibt. Hier benötigt man das entsprechende Fingerspitzengefühl und am Besten eine Überwachungskamera, da man ansonsten das Gefühl bekommt ein „Phantom“ zu füttern“, denn die Tiere sind eben nachtaktiv.
Mit natürlichen Mäuseburgen kann der Jagderfolg verbessert werden. Die Wildflugmethode halten wir für sehr wichtig und richtig, da Eulen in der Voliere zwar das Fangen der Mäuse erlernen könnten, aber in der Natur Probleme haben die Nagerquellen zu erkennen. Die Bedingungen in Volieren sind zu einfach und unnatürlich, doch die Natur ist nicht so einfach. Eulen müssen lernen, dass ihre Beute sich verstecken kann und sie müssen lernen, an welchen Stellen Mäuse häufig zu finden sind. Das schaffen Sie aber nach dem „Aussetzen“ aus einer Voliere eher nicht so gut. Eulen sind bzgl. ihrer Intelligenz nicht mit Greifvögeln zu vergleichen. Eulenvögel benötigen deutlich länger wildbahnfähig zu werden, als Greifvögel.
Folgendes Video zeigt ein paar Patienten bei uns in der Station. Einige Szenen sind bei der Wildflugmethode entstanden.
So geht es nicht
Freilassungen von Jungeulen irgendwo in der Natur, die gerade mal fliegen können, sind nicht tierschutzgerecht und bedeutend den sicheren Tod der Jungeule! Die Fähigkeit fliegen zu können, bedeutet nicht, dass das Tier wildbahnfähig ist!! Diese Regel gilt vor allem bei Freilassung in fremden Revieren und ohne weitere Zufütterung. Jungeulen, die fliegen können, sind noch nicht in der Lage ohne Elterntiere in der Natur zu überleben, da sie noch nicht gelernt habe, wo man Mäuse finden kann. Lässt man Eulen flugfähig im Wald los, stürzen sich diese Tiere höchstwahrscheinlich kopflos in den Tod. Die Bettelflugphase zieht sich bei Jungeulen bis zu zwei Monate hin! Das Fangen von lebenden Mäusen aus einer Wanne ist tierschutzwidrig und vor allem nutzlos für die Eulen. Sie fangen die Mäuse instinktiv sobald sie fliegen können und genug Hunger haben. Aber diese Fähigkeit bedeutet nicht, dass sie draußen überleben können. Waldkäuze sollten auch nicht von ihrer Art oder Lebensweise mit Schleiereulen verglichen werden.
Auch wir haben über mehrere Jahre unsere Erfahrungen mit den Tieren gesammelt und konnten insbesondere mit Wildkameras einen guten Einblick in ihr nächtliches Leben bekommen.. Ein bloßes „weg fliegen“ zeichnet keine Wildbahnfähigkeit aus!
Das geht auf keinem Fall – Die Aufzucht auf dem Dachboden
Diese Vorgehensweise der Haltung von Jungeulen wie Waldkäuzen ist nicht zulässig. Ein Dachboden oder Kellerräume sind keine Volieren. Dachböden sind meist recht dunkel und lassen keine überlebenswichtige Sonneneinstrahlung durch, die aber Jungtiere beim Wachstum benötigen. Am schlimmsten ist die sehr häufig auftretende Staubbildung auf einem Dachboden, da es an Luftfeuchtigkeit fehlt. Die Gefahr an Aspergillose zu erkranken ist daher sehr hoch! Auf einem Dachboden würden Jungtiere abgeschirmt von Umwelteinflüssen aufwachsen und bei einer Freilassung unter eine Reizüberflutung stehen. Für eine gesunde Federentwicklung gehören auch Regenfälle.
Die Vergesellschaftung mit anderen Eulenarten ist ebenso völlig falsch, da diese Arten sich in der Natur aus dem Weg gehen. Waldohreulen und Waldkäuze oder gar Schleiereulen gehören nicht in Gemeinschaftsvolieren! Dabei ist darauf zu achten, dass die Schleiereule und die Waldohreule dem Waldkauz primär aus dem Weg gehen möchten.
Wir benötigen Mäuse für Mäuse, wir brauchen Ihre Hilfe.
Hat Ihnen unser Artikel weiter geholfen? Wir freuen uns über ein Feedback. Unterstützen Sie in Zukunft bei Amazon Kaufen über Smile Amazon mit: